Bild 1 bis 6 von 6
  | 

    Teilnahme am  Lover`s Key Sunset 5K
Aus zwei mach eins!
    In diesem  Jahr wollte ich es mal wieder bei Herzogstadtlauf in Straubing versuchen und zusätzlich  im Urlaub noch an einem Lauf teilnehmen. Doch was passierte? Die ärztliche  Diagnose hieß – einige Tage vor dem Herzogstadtlauf – Innenbandanriss, so dass  ich bis in den September hinein zuerst einmal auf dem läuferischen Abstellgleis  landete. Meine sportlichen Aktivitäten beschränkten sich in dieser Zeit auf ein  wenig Schwimmen, Rad fahren, Spaziergänge, das richtige Mischungsverhältnis für  Sommer – Cocktails herausfinden oder auch die tägliche Kalorienaufnahme figurwirksam  zu dosieren. Aber dann hatte ich im Urlaub ein Ziel vor Augen und das hieß  vorsichtiges Lauftraining und Teilnahme an dem Lauf, auf den ich mich so  gefreut hatte. Hierbei handelte es sich um einen von insgesamt acht  Geländeläufen einer speziellen Laufserie in Südwestflorida, die an  landschaftlich besonders reizvollen Naturparks veranstaltet werden. Der Lauf  fand an meinem letzten Urlaubsabend statt, so dass mein Aufbautraining zuerst  an den Stränden von Miami Beach und anschließend Ft. Myers Beach jeweils in der  Früh am Strand begann. Man glaubt gar nicht, wie viele Strandläufer und Delfine  um halb acht schon unterwegs sind! Nachdem ich merkte, dass ich nicht schon  nach 10 Minuten aufgeben musste und mein Knie durchhielt, war ich  zuversichtlich, mithalten zu können. Und dann war es soweit. Fünf Minuten  Autofahrt von unserem Quartier entfernt ging es in den einzigen State Park weit  und breit, der noch nicht von der US - Regierung wegen des aktuellen Geldmangels  geschlossen war. Rund 60 Lauf- und Naturliebhaber standen nach der Ausgabe von  Startnummern und Erinnerungs-T-Shirt  am Sonntagabend  um 18.00 Uhr am Start, der etwas unkonventioneller war als bisher in den USA  gewohnt. Die leitende Park - Rangerin begrüßte uns herzlich, bedankte sich für  die mit unserem Startgeld gezahlte Spende und statt eines Startschusses  klatschte sie kurz in die Hände. Klar, man wollte natürlich in diesem riesigen  Naturschutzgebiet nicht alle Vögel, Alligatoren, Delfine, Schildkröten,  Schlangen -  und was sonst noch kreucht  und fleucht - aufschrecken. Und auf ging`s. Die ganz Schnellen waren gleich um  die Ecken weg und nicht mehr zu sehen. Ich konzentrierte mich darauf, auf  diesem engen Weg aus dem Starterpulk so schnell wie möglich herauszukommen, um  freie Bahn zu haben. Das funktionierte ganz gut. Die Streckenführung ging auf  Naturboden dann tatsächlich durch den Mangrovendschungel. Darauf, an Skorpione,  Spinnen, Schlangen oder Alligatoren zu denken, verzichtete ich. Nach vielen  Kurven näherten wir uns dann dem Ziel, kamen zuerst am Parkplatz beim Start  wieder vorbei und hatten dann noch einen ungefähr hundert Meter langen  Holzbohlensteg vor uns. Dieser führte über einen Kanal und endete am Strand  genau im spektakulären Sonnenuntergang, wo auch der Zielbogen aufgebaut war und  sich der größte Teil der Zuschauer zusammengefunden hatte. Damit hatte der Lauf  seinen Namen verdient. Geschafft – meine Familie nahm mich in Empfang und  harrte mit mir trotz der nun vielen Moskitos bis zur Siegerehrung aus. Hiermit  ein großes Dankeschön insbesondere an meine Frau und meine Töchter, die mich  begleitet, die Daumen gedrückt, Zeit fürs Fotografieren hatten und sich  gleichzeitig der Moskitos erwehren mussten. Dann der spannende Augenblick, als  die Ergebnisliste veröffentlicht wurde. Bingo - ich erhielt die Medaille für  den 1. Platz in meiner Altersklasse(13. Gesamtplatz aller Starter) und konnte  mich im Sonnenuntergang am Strand hierfür unter dem herzlichen Beifall aller  Anwesenden feiern lassen. Und jeder wird mir glauben, dass mir das nach der  oben beschriebenen Vorgeschichte sehr gut getan hat.   
  
Das sieht doch gut aus und hört sich gut an, oder?
Place Name City Bib No Age Overall Total Time Pace
1 Norbert Buhr 82 54 13 24:52.7 8:01/M
Den niederbayerischen Jubel komplettierte mein weiterer Miturlauber Thomas, den ich um Teilnahme gebeten und der mich bis dahin jeden Tag motiviert hatte, mit Gesamtplatz 10 und Platz 2 in seiner Altersklasse. Er hatte es geschafft, mich bei jedem Trainingslauf glauben zu lassen, ich wäre besser in Form als er. Ein klassischer Griff in die psychologische Zauberkiste, was mir aber später erst klar wurde. Aber wenn es hilft, warum nicht?
Was will man mehr, als im Kreis seiner Familie und Freunde einen solchen letzten Urlaubsabend in dieser außerordentlichen Umgebung zu erleben und zu genießen? Auch ein großes Lob an die Veranstalter, die mit diesem speziellen Ort einen Volltreffer gelandet haben.
Bis dahin beste Läufergrüße und bleibt gesund
Norbert Buhr